Donaukurier, 3. Mai 2015 von Mathias Petry

Shakespeare also. Den gab es noch nie, in all den Pegasus-Jahren. Und zwei Regisseurinnen Anfang 20, die sich gleich an einen Klassiker wagen, eines der meist gespielten Stücke der Autorenlegende. Der „Sommernachtstraum“ ist ein Pfund, weil er vergleichbar ist. Ein Stück mit Tücken, die zugleich Chancen sind: mit Theater im Theater, mit verschiedenen Sprachebenen und verschiedenen Tempi.

Und sie haben es richtig gemacht, die beiden Regisseurinnen: Johanna Mertl und Daniela Schroll haben sich nicht um Konventionen geschert, sondern dem Stück den Pegasus-Look verpasst, aber eben einen eigenständigen, verjüngten. Da ist viel davon drin wie Baz Luhrmann in seinem „Romeo & Juliet“-Film mit Leornardo Di Caprio mit Shakespeare umgegangen ist, Drum ’n’ Bass, aber so dosiert, dass das auch die reifere Theatergeneration nicht von einem Besuch abhalten sollte. Die Stroboskop-Effekte sind nichts für Epileptiker, aber sie bringen, Drive, Tempo, Verve und Beschleunigung, sie fügen sich wie all die Elemente, die eingesetzt wurden, in ein großes Ganzes.

Es geht schon um Effekte bei dieser Inszenierung, aber Effekte sind erstens nicht verboten, und zweitens waren sie von jeher ein typisches Pegasus-Stilmittel. Die Bildsprache ist die gleiche geblieben, diese besonderen Farben, die einfachen, aber treffsicheren Requisiten in Kombination mit den verspielten Kostümen. Mertl und Schroll spielen mit diesen Möglichkeiten. Gerade am Anfang sind die Szenen durchchoreografiert wie für ein Musikvideo, Shakespeares Elfen sind locker MTV-tauglich – aber so, dass das zur gebundenen Sprache passt. Das ist eine Einheit, und das merkt das Publikum. (…)

(…) Das Premierenpublikum fühlt sich prächtig unterhalten, es feiert die Akteure vor und hinter den Kulissen mit Recht, und man kann nur hoffen, dass auch überregional wahrgenommen wird, was hier passiert. Die Pegasus-Festspiele 2015 haben begonnen. Dass seitens der Stadt oder des Stadtrats auch an dieser Veranstaltung niemand teilnahm, ist ja nichts Neues. Das kreative Potenzial Schrobenhausens aber ist einmal mehr unglaublich.

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